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Billiger als vorgegeben: Discount provided by Amazon jetzt auch in Deutschland?

Im November 2017 war bereits aus den USA berichtet worden, dass Amazon zum Teil einseitig die vom Händler bei Amazon-Marketplace vorgegebenen Verkaufspreise reduziert. Das Produkt wird somit bei Amazon tatsächlich für weniger Geld verkauft, als der Händler dies vorgegeben hat. Amazon spricht hier wohl von einem “Discount provided by Amazon”. Dadurch werden Preise automatisch durch Amazon reduziert, mutmaßlich um die Angebot auf anderen Kanälen zu unterbieten.

Nunmehr liegen uns erste Berichte von Händlern vor, die feststellen mussten, dass Amazon ihre vorgegebenen Preise offensichtlich reduziert hatte. Die Reduzierung in den USA betrug bis zu 9 %. Dies deckt sich auch mit den uns vorliegenden Berichten.

Wie ist die Rechtslage?

Wir gehen davon aus (gegenteilige Informationen liegen uns nicht vor), dass Amazon gegenüber dem Händler mit dem Preis abrechnet, den der Händler bei Amazon hinterlegt hat. Ein finanzieller Verlust ist somit wohl beim Händler nicht zu befürchten. Im Gegenteil dürfte diese Aktion von Amazon eher umsatzfördernd sein. Glaubt man den Berichten aus den USA, gibt es unter Umständen eine Möglichkeit, diese Option wieder abzuschalten. Die Gebühren berechnen sich auch nach dem ursprünglichen Preis.

Der Händler dürfte zudem auch keine Probleme mit seinem Lieferanten oder dem Hersteller befürchten, da es kartellrechtlich unzulässig ist, dem Verkäufer bestimmte Preise vorzuschreiben. Wir gehen ferner davon aus, dass diese von Amazon erzwungenen Rabatte sich natürlich nicht auf preisgebundene Produkte, wie Bücher beziehen, bei denen eine Preisreduzierung nicht zulässig ist.

Jedenfalls scheint Amazon ohne weiteres Aufhebens den Zwangsrabatt auch nunmehr in Deutschland einzuführen.

Stand: 03.04.2018

Rechtsanwalt Johannes Richard

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