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Verkauf nur an Geschäftskunden: Amazon startet Amazon Business

Anfang Dezember 2016 ist nach meiner Vorlaufphase, die uns bekannt war, Amazon Business gestartet. Damit bietet Amazon auch die Funktionalität eines B2B-Marktplatzes.

Die Zeichen der Zeit erkannt?

Ein Grund, warum viele Unternehmer bisher für Ihr Unternehmen nicht bei Amazon eingekauft haben, lag nach unserem Eindruck daran, dass nicht gewährleistet war, dass sie von dem Verkäufer auch eine ordnungsgemäße Rechnung für ihre Buchhaltung erhalten würden. Uns ist aus eigener leidvoller Erfahrung bekannt, wie viel Aufwand es sein kann, einer ordnungsgemäßen Rechnung hinterherzulaufen, wenn nicht gerade Amazon selber der Verkäufer ist.

Dieses Problem hat sich bei Amazon Business erledigt. In den Fällen, in denen ein Geschäftskunde von einem Unternehmer im Rahmen von Amazon Business kauft, ist gewährleistet, dass es eine ordnungsgemäße Rechnung gibt.

Anmeldung des Käufers erforderlich

Ein Käufer, der Amazon Business nutzen möchten, muss sich anmelden. Dies ist insofern sinnvoll, als dass Amazon Business Kunden besondere Rechte haben und es zudem auch die Möglichkeit gibt, Genehmigungsprozesse innerhalb eines Unternehmens anzupassen.

Ein weiterer Vorteil ist ein kostenloser Premiumversand bei Bestellungen über 29,00 Euro. Die Nutzung von Amazon Prime ist somit nicht mehr zwangsläufig notwendig.

Auch nur zulässig und auch nur bei Amazon Business Kunden möglich ist eine Ausweisung der Netto-Preise. Zum Teil können Produkte auch ohne Umsatzsteuer eingekauft werden.

Verkäufer muss sich ebenfalls anmelden

Um an Amazon Business teilzunehmen, muss sich der Verkäufer ebenfalls gesondert anmelden. Amazon verspricht eine spezielle Kennzeichnung von Angeboten und eine erhöhte Sichtbarkeit. Zudem können Verkäufer Geschäftskunden gesonderte Preise anbieten, sowie Mengen und Rabatte staffeln und damit Ermäßigungen anbieten. Verkäufe werden ferner dadurch gefördert, dass Business-Käufer die Ware auf Rechnung kaufen können, wenn eine positive Kredit-Risiko-Einschätzung vorliegt.

Wie sieht es rechtlich aus?

Rechtlich halten wir reine B2B-Angebote bei Amazon für unproblematisch. In einem “echten” B2B-Shop könnte der Anbieter mit dem gewerblichen Käufer zwar Einiges in AGB bspw. vereinbaren, was gegenüber Verbrauchern nicht möglich wäre. Notwendig ist dies jedoch nicht.

Gewerbliche Käufer haben kein Widerrufsrecht. Inwieweit Amazon bspw. bei Verkäufen über FBA gewerblichen Käufern ein Widerrufsrecht einräumt oder dies den Händlern auferlegt, ist uns noch nicht abschließend klar. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Kundenservice gegenüber Käufern, den Amazon Händlern vorschreibt, gegenüber den gewerblichen Käufern nicht schlechter sein wird, als gegenüber Verbrauchern.

Stand: 07.12.2016

Es berät Sie: Rechtsanwalt Johannes Richard

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