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Google AdWords-Werbung: Markenname in der verlinkten Subdomain kann wettbewerbswidrig sein

Im Rahmen einer Anzeige über Google AdWords wird immer auch auf eine Seite verlinkt, die der Werbetreibende bewerben möchte.

Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichtes Frankfurt (OLG Frankfurt Urteil vom 02.02.2017, Az.: 6 U 209/16) kann es hierbei wettbewerbswidrig, weil irreführend, sein, wenn auf eine Subdomain verlinkt wird.

Was ist eine Subdomain?

Eine Subdomain wird auch Third-Level-Domain genannt. Dies ist der Teil der Domain, der vor dem eigentlichen Namen steht und durch einen Punkt abgetrennt dargestellt wird, wie z. B. www. subdomain.domainname.xy

Durch die Subdomain wird der Wortbestandteil der Subdomain quasi rechtlich gesehen zum Domainnamen.

Markennamen in Subdomains

In dem vom OLG Frankfurt entschiedenen Fall ging es darum, dass im Rahmen einer AdWords-Anzeige auf eine Seite verlinkt wurde. Der Link enthielt eine Subdomain in Form eines Markennamens, bspw. www. markenname.domainname.xy

Nach Ansicht des OLG Frankfurt nehmen die angesprochenen Verkehrskreise (d. h. die Kunden) eine Subdomain mit einem Markennamen so wahr, dass auf der Seite überwiegend Markenartikel des Markeninhabers zu finden sind. Im vorliegenden Fall wurden jedoch nur 5 Artikel des Markenherstellers angeboten, während 55 weitere Artikel nicht von dem Markenhersteller stammten. Dies hielt das OLG für irreführend. Die Werbung war nach Ansicht des OLG geeignet, den Verbraucher zum Aufsuchen der verlinkten Internetseite und damit zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er anderenfalls nicht getroffen hätte.

Bei der Verwendung von Subdomains sollten somit Markennamen besser vermieden werden. Wenn eine Marke in eine Subdomain mit aufgenommen wird, sollten dort am besten auch nur ausschließlich die entsprechenden Markenprodukte angeboten werden.

Stand: 23.05.2017

Es beraten Sie: Rechtsanwalt Johannes Richard und Rechtsanwalt Andreas Kempcke

 

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